Samstag, 30. Mai 2009

Caipi für 3,30€

Kurzmeldung: Caipi für 3,30 € gibt`s im "Wohnzimmer" am Helmholzplatz, von Mai bis August...ist das nicht eine gute Nachricht...also wenn man mich mal nicht in meinem Zimmer antrifft, sitz ich bestimmt im Wohnzimmer...mit meinem Freund Caipi...vielleicht ja auch mal mit dir?

Donnerstag, 28. Mai 2009

friday Socken

Heute habe ich meine "friday" Socken angezogen, in der Hoffnung, dass dann das Wochenende schneller kommt...und schwupp, es hat funktioniert, der Tag ist superschnell rumgegangen und war echt nett. Hab "meinen" Mädels erzählt, dass wir bald auch ne Gruppe für ganz kleine Kinder mit Mamas machen werden. O-Ton Mädel: "Ah...und willst du dann die Anführerin sein?" ...ganz genau, ich will dann die Anführerin sein und ich denk mal die Chances stehen nicht schlecht, dass ich das bei den kleinen Stöpseln sogar hinkrieg (wer nicht hört kommt in den Laufstall), im Gegensatz zu den großen Rotzlöffeln, die "haste nicht gesehen" ihre angegessenen Spaghetti zurück in den Topf kippen, um auch Kuchen zu bekommen...

Respekt an alle Mamas

Kinder erziehen ist so hart....jede Minute muss man irgendeine Entscheidung treffen...ob sich die lieben Kleinen nun mit den aufblasbaren Boxhandschuhen prügeln dürfen oder nicht, ob sie barfuß im Regen rumspringen dürfen, aus dem Fenster statt aus der Tür raus dürfen, fürs Abwaschen einen Lolli kriegen oder nicht...puh, hinterher bin ich immer fix und fertig, weil Entscheidungen nicht gerade mein liebstes Hobby sind und dann noch hart zu bleiben, wenn Kindertränen kullern oder kleine Tyrannen Wutanfälle bekommen...RESPEKT an alle Mamas, die diesen Job 24 Stunden am Tag bringen!!!! Heute haben wir beim Kaffee trinken "Erwachsene" gespielt. Das waren richtig entspannte 5 Minuten, weil sich die lieben Kleinen mit "Sie" angesprochen, und ausnahmsweise mal nicht geschlagen und beschimpft haben...auf solche Ideeen sollten sie öfters mal kommen!

Mittwoch, 27. Mai 2009

Mama, du bist die Coolste!!!


Heute war mein Geburtstag...er hat schön begonnen und schön geendet und in der Mitte war er ein bischen wie das Wetter heute, aber das macht ja nichts!

Gestern habe ich barfuß am, beinah echten Strand an der Spree in meinen Geburtstag getanzt...dann habe ich heute furchtbar viele nette Mails und Karten bekommen und Anrufe und Geschenke...dafür sind Geburtstage ja echt gut! Aber mein bestes Geschenk war eine englische Geburtstagsmail von meiner Mama, das muß ich ja mal sagen...ich will jetzt nurnoch Mails auf Englisch von dir, Mama...meine treuste Leserin und Kommentatorin!!!! Danke...ganz greet!!!

Aber auch andere Menschen haben mich heute zu Tränen gerührt und mir einen total schönen Abend beschert...DANKESCHÖN!!!!

Ohoh, wenn ich mich nicht täusche höre ich Vogelgezwitscher und die Sonne ist schon in den Startlöchern um aufzugehen...jetzt aber schnell Ohrenstöpsel, Augenklappe und ab in die Heia!

Sonntag, 24. Mai 2009

Absolut Vodka

...Flaschen mit Schraubverschluß sind ziemlich praktisch...denn sie können einem helfen, den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken...meine steht morgens immer voll und abends leer da...das sind 700ml am Tag, die ich sonst nicht trinken würde...

Gunnar und der Plötzensee



Berlin hat soooo viele Seen und ich habe mir vorgenommen sie diesen Sommer einen nach dem anderen zu erobern.
Heute lief mir zufällig der Plötzensee über den Weg...bzw. ich ihm, denn Seen sind ja keine Flüsse und stehen für gewöhnlich still. Mit meinen spanischen Freunden kam ich von einem Cellokonzert im Wedding...und dann, direkt an der Seestraße (wie sollte es anders sein) tat sich uns der Plötzensee auf...umrandet von viel Grün. Nachdem wir ihn einmal umfahren hatten (vielleicht 500m lang und 50m breit) wussten wir, dass es dort einen wunderbaren Sandstrand gibt, der leider nur gegen Bar (4€) zu betreten ist.
Schon vom anderen Ufer wurden wir aber durch, für die Spanierohren vielversprechende Klänge (meine Ohren hingegen beschleunigten das Tempo ihrer Schmalzproduktion)von einem Bootsverleih mit Bar angezogen. Gunnar und Berta, die schon seid 30 Jahren diese Bar führen, wunderten sich zwar ein wenig über die jungen Besucher, aber verkauften uns dennoch bereitwillig ein Bier. So begab es sich also, dass meine Spanischen Freunde und ich uns mit Gunnar und seinen Schipperfreunden auf dem Bootssteg wiederfanden. Die Spanier wiegten sich zufrieden zu den Klängen von "rote Lippen soll man Küssen" und "Liebeskummer lohnt sch nicht my darling" und ich versuchte dies als en Stück deutsche Kultur zu betrachten, die mir bis jetzt noch gefehlt hat...in Gunnars Blick konnte man fast so etwas wie das Aufblitzen eines Hoffnungsschimmers sehen, dass es doch noch junge Menschen gibt, die deutsche Volksmusk in ihren Herzen tragen...

Also, wenn auch ihr Gunnas Hoffnung mehren wollt, könnt ihr euch schon für 7€ zu den Klängen von "die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe" in einem Ruderboot auf dem See wiegen...oder viellecht doch lieber auf der anderen Seite am Strand liegen und vergessen, dass ihr in einer Großstadt wohnt. Klasse, der Plötzensee.

Viel Spaß!

Samstag, 23. Mai 2009

24 Stunden Urlaub

Ja, ich komme gerade aus meinem 24 Stunden Urlaub und bin tip top erholt...nur mal eben raus aus der Stadt (ins Elstal), mit sehr lieben Menschen aus der Berlin-Projekt: www.berlinprojekt.com
ein wenig Natur, Ruhe, ein Zimmer mit Bad nur für mich, EIN FERNSEHER (den ich heut nacht dann unbedingt anschalten musste um festzustellen, dass ich nach 2 maligem durchzappen aller gefühlten 73 Programme immernoch nichts gefunden hatte, was ich als sehenswert empfand...trotzdem dekadent, im Bett Liegen, mit der Fernbedienung in der Hand...wie im Hotel)...gutes Essen, nette Gespräche, Themen und Gedanken über Gott und unsere Stadt...beim Kickern gewinnen(weil mein Torwart Profi war :o)) Wein, Musik, Sonne, Vogelgezwitscher...das sind schon Qualitäten, die 24 Stunden zu einem Urlaub machen können.

Jetzt widme ich mich meinem Cello, in meinem Zimmer in der Sonne sitzend...was könnte es Schöneres geben?

Donnerstag, 21. Mai 2009

"In Berlin"


Ich war heute in Berlin, in "In Berlin" :o)

Ein sehr ehrlicher Doku-Film darüber, dass Berlins Schönheit gerade in dem nicht retuschierten Nebeneinander von Schön und Hässlich liegt...Berlin ist nicht glatt und die Berliner sind eigen...ein wenig rau...vielleicht sogar schroff, aber liebswerte Persönlichkeiten, die versuchen echt zu sein und sich gegenseitig so zu nehmen wie sie sind.

Der Film porträtiert einzelne Berliner, aus den unterschiedlichsten Szenen: Unseren werten Bürgermeister genauso, wie den kleinen Gangster Rapper aus Kreuzberg und den Currywurst Verkäufer, der sein Wedding liebt...oder die Teenie-Theaterschauspielerin mit Down-Syndrom...

Sehenswert...man bekommt Lust darauf ein wenig mehr Einblick in die verschiedensten Lebnswelten Berlins zu bekommen und kann sich hinterher vielleicht etwas besser als vorher seine Hingezogenheit zu dieser Stadt erklären.

Rezepte gegen schlechte Laune...

Wenn man miese Laune hat, kann man sich da entweder voll reingeben und die Gedanken immer finsterer werden lassen...oder man streckt sich nach dem Licht aus, das könnte z.B. so gehen...

- Sonnencreme benutzen (...und daran riechen, egal ob draußen gutes Wetter ist)
- alte Fotos anschauen oder Tagebücher lesen (...und in schönen Erinnerungen schwelgen)
- Kerzen, gute Musik, Wein,...
- spazieren gehen und bewusst de Umgebung wahrnehmen und die frische Luft einatmen...
- sich schön anziehen (für niemanden)
- Sport/Tanzen...
- Lieblingsfilm schauen
- ein gutes Buch lesen
-...

...vielleicht habt ihr ja noch Ideen...ich geh mich jetzt der Himmelfahrt widmen (bei einem Freiluft-Gottesdienst)

Mittwoch, 20. Mai 2009

Mach mal Sonntag

"Guten Morgen Berlin"

...sag ich immer, wenn ich morgens (mein morgens ist für euch wahrscheinlich die Zeit das 2te Frühstück einzunehmen) das Fenster aufmache um frische Luft(so frisch, wie sie an einer viel befahrenen 4-spurigen Straße eben sein kann)reinzulassen...

Heute ist ein schöner Morgen, ich hab ein bischen Sport gemacht und auf meinem Kaffee war ein Herz...wie gut, dass so eine Nacht die Macht hat, alle miese Laune und Wehwehchen vom Vortag verfliegen zu lassen!

Jetzt wo gleich 2 "Sonntage" vor der Tür stehen, wollte ich wärmestens empfehlen, mal wieder Sonntag zu machen :o)

Anregungen dazu auf: www.machmalsonntag.de

Schönen Tag!

Dienstag, 19. Mai 2009

Das Flugticket





Für die Menschen, die sich über das Flugticket in der Mail gewundert haben oder sich jetzt wundern, weil sie sich nicht über das Flugticket in der Mail gewundert haben, weil sie gar nicht wissen von welcher Mail ich spreche...hier nochmal meine letzte Rundmail mit der Geschichte dazu:

Kennt ihr die Geschichte vom
Mann, der alles was er hatte verkaufte, um sich eine
wertvolle Perle zu kaufen? So ähnlich hab ich es auch
gemacht. Habe alles was ich habe auf den Flohmarkt im
Mauerpark geschleppt, inkl. meiner Blockflöte und
meiner Briefmarkensammlung...Spaß Spaß (die
Briefmarken hab ich natürlich behalten)... :o) Aber ich
bin jetzt stolze Besitzerin eines leeren Kontos. Dafür
habe ich ein sehr wertvolles Flugticket in der Tasche!!!

Berlin ist wunderbar im Frühling...ich habe noch
nirgends sonst so viele blühende Bäume in allen
verschiedenen Farben gesehen...noch niemals so viele
grillende Menschen, wie im Mauerpark...das LEBEN ist
zurückgegehrt in die Straßen und in die
Gemüter der Menschen...das ist schön.

Neulich hatte ich, als ich
aus der Arbeit kam und nach Hause fahren wollte, einen
Platten am Fahrrad...na toll, hab ich gedacht, muss ich
4-5km schieben, oder 2 Tickets für die Bahn
kaufen...ich entschied mich fürs Schieben und
dafür, mal nicht an der gefühlten 18-spuhrigen
Hauptstraße entlang zu gehen (was mein täglicher
Weg zur Arbeit ist), sondern mir einen neuen Weg durch Parks
und kleine Gassen zu erschließen...das war ein
einstündiger, wundervoller Spaziergang...jetzt liebe
ich mein Fahrrad dafür, dass es einen Platten hatte,
denn ich fahre wieder gern zur Arbeit...vorbei an belebten
Straßencafés, duftenden Blumenläden,
Eine-Welt-Läden, blütenbedeckten Straßen,
Spielplätzen, durch den Park...und wenn ich
ankomme bin ich nicht gestresst von den stinkenden Autos,
sondern erholt und erfrischt von meiner schönen
Stadt...

Das ist Annas Welt

Herzlich willkommen in Annas Welt. Wer hätte das gedacht...Anna und das Internet sind Freunde geworden. Früher machte sie noch einen großen Bogen um alles, was mit modernem Technik Schnik-Schnack zu tun hatte...und jetzt hat sie es ganz allein (nachdem irgenwelche tollen Menschen eine idiotensichere Handhabung erfunden haben) geschafft, sich einen Blog zu erstellen...

Hier meine erste Geschichte. Sie handelt von Anna und Mr. Gott :o)

Es war an einem verschneiten (für Berlin treffender: vermatschten) , dunklen Dezembermorgen um 7:30Uhr. Mit meinem riesigen, schwarzen Weltenbummler-Rucksack (vor einer Weile hat ein Mann im Zug gemeint „der Rucksack ist ja größer als das Mädchen“) machte ich mich auf den Weg zum Busbahnhof, um mit dem Überlandbus meine Freundin in Thüringen zu besuchen. Noch 45 Min. bis zur Abfahrt des Busses: „Das sollte gut zu schaffen sein“, dachte ich mir...doch Berlin belehrte mich eines Besseren: „Mensch Anna, so langsam solltest du wissen, dass hier an jeder dritten Ecke gebaut wird und das einzige Transportmittel auf das du dich verlassen kannst, dein blauer Flitzer (Fahrrad) ist“. Es gab also eine Baustelle und das noch verschlafene, an seinem Take-Away Kaffee schlürfende, Berliner Arbeitervolk, samt mir, wurde langsam aber sicher munterer. Zuerst wurden wir mitten auf der Strecke aus der S-Bahn gescheucht und dann bombardierten uns die geschätzten Herrschaften der Berliner Verkehrsgesellschaft mit Ansagen, an welchem Gleis nun welcher Ersatzzug fahren würde und wie man wo umsteigen müsse um hier oder dort hinzugelangen. Für mich, die ich um diese Zeit normalerweise meine zweite Tiefschafphase erlebe, war dies ein wirksamerer Muntermacher, als der lauwarme Kaffee in meinem Pappbecher. Mein Adrenalinspiegel stieg senkrecht nach oben: “Oh oh, noch 20 Min bis zur Abfahrt des Busses! Wie muss ich wo umsteigen um zu dem ollen Bahnhof zu kommen? Mist, dass ich immer noch keinen Plan vom Berliner Verkehrsnetz habe“...mit halbem Ohr hörte ich, wie eine etwas zerbrechliche, kleine, ältere Dame die selbe Frage an einen Mitfahrenden stellte. Normalerweise fühle ich mich in solchen Situationen immer sofort verantwortlich für meine Mitmenschen, heute aber mal nicht: „Nun ja, die wird ihren Weg schon finden, ich hab genug mit mir selbst zu tun. Mich jetzt auch noch um die Dame kümmern zu sollen ist um diese Uhrzeit, unter gegebenen Umständen nun wirklich zu viel verlangt, Gott“, dachte ich und konzentrierte mich wieder ganz auf die Lautsprecheransagen. Am nächsten Umsteigebahnhof (es waren noch 10 Min. bis zur Abfahrt meines Busses) sah ich die alte Dame wieder...sie schaute sich mit einem, leicht an Verzweiflung grenzenden, hektischen Blick, nach jemandem um, der ihr die nächste U-Bahn sagen könnte, die sie zu nehmen hatte. „Na gut Gott, du hast gewonnen“, dachte ich, „sie findet also doch nicht allein ihren Weg, dann klemm ich sie mir eben unter den Arm, ist sowieso schon fast utopisch, dass ich jetzt noch meinen Bus erwische.“ Ich klärte die Dame über mein Vorhaben auf und sie überlies mir sogar, mit ein ganz klein wenig Misstrauen im Blick, ihre zentnerschwere Tasche...und schon konnte man uns beide hektisch durch den U-Bahnhof schlurfen sehen...drei Stationen von unserem Ziel entfernt. „Mist, die nächste U-Bahn fährt erst in 8 Minuten, ob wir versuchen sollten ein Taxi zu erwischen?“ Gesagt getan, wir versuchten es...jedoch ohne Erfolg...also wieder ab in Berlins Unterwelt und da kam auch schon die U-Bahn...2 Minuten vor Abfahrt meines Busses. Wie sich herausstellte, war es auch der Bus der alten Dame, die mir nun mit zittrigen Stimme und immer feuchter werdenden Augenwinkeln erzählte, dass sie über Weihnachten zu ihrem Mann fahren wolle. „Wir erwischen den Bus sicher nicht mehr, ich fahre nun schon seid 5 Jahren mit diesen Bussen und die verspäten sich nie.“ -„Na klar erwischen wir den Bus noch.“ sagte ich und versuchte meine Stimme möglichst zuversichtlich klingen zu lassen, mit Hilfe des letzten Bisschens meiner eigenen, dahinschwindenden Hoffnung. 5 Minuten NACH Abfahrtszeit unseres Busses erreichten wir die U-Bahnhaltestelle am Funkturm...nun lagen nur noch 5 Minuten Fußweg vor mir, mit der alten Dame im Schlepptau sicher 7 ½. Ich gab ihr also ihre Tasche (ganz reichte ihr Vertrauen noch nicht aus, mich mit ihren Habseligkeiten davonrennen zu sehen) nahm die Beine in die Hand und rief ihr zu, ich werde den Bus aufhalten. Traurig sah sie mir nach und machte sich tapfer auf den Weg. Am Bahnhof angekommen, welch WUNDER, stand der Bus nach Thüringen noch da und der Fahrer war eifrig damit beschäftigt duzende von bunten, auf dem Bahnsteig verstreuten, Gepäckstücken in den Bauch seines Busses zu verladen, was sicher noch 10 Minuten in Anspruch nehmen würde. Ich knallte meinen Weltenbummler-Rucksack neben die liebevoll verpackten Weihnachtspäckchen und rannte zurück. Mit einem siegestaumelnden Grinsen und einem „danke Jesus“ im Herzen, teilte ich der völlig in sich zusammengesackten alten Dame, die mir auf halber Strecke zum Bahnhof entgegenkam, mit, dass unser Bus noch nicht abgefahren sei. Schlagartig hellte sich ihr trostloser Blick auf, sie gab mir bereitwillig wieder ihre Tasche (ob sie ihren Mann mit einem Stück der alten Berliner Mauer zu Weihnachten überraschen wollte?) und lief hinter mir her, fast so beschwingt wie eine junge Gazelle. Sie konnte ihr Glück kaum fassen! Es war ein Doppeldeckerbus. Mein Sitzplatz war oben und ihrer war unten...in der überschwänglichen Hektik, mit der wir den Bus erreichten, vergaßen wir völlig, uns voneinander zu verabschieden und als ich oben auf meinem Platz saß, ganz in Gedanke an das Wiedersehen mit meiner lieben Freundin versunken, vergaß ich auch schnell die alte Dame. Nach ein paar Stunden, die wir durch hübsche, verschneite Landschaft fuhren, hielt der Bus in einem Städtchen, in dem ich noch nicht aussteigen musste. Plötzlich hörte ich ein dünnes, verzweifeltes Stimmchen neben mir auf dem Gang vor sich hinprappeln: „Wo ist sie denn nur?“. Es war MEINE ALTE DAME, die ihren Blick suchend über die Fahrgäste schweifen ließ. Ich ging zu ihr hin und sagte: „Auf Wiedersehen, fröhliche Weihnachten.“ Sie schaute mich mit einem dankbaren Blick an und sagte, wie zu sich selbst. „Ah, da ist sie ja. DANKESCHÖN. SIE WAREN EIN ENGEL.“ Dann verschwand sie aus dem Bus und ich sah, wie sie draußen glücklich ihrem Mann in die Arme sank, ihm ihre Tasche übergab und dann händchenhaltend mit ihm in den grauen Dezembertag devonspazierte. Jetzt war ich es, die feuchte Augenwinkel bekam. Ein warmes Gefühl überkam mich und ich sagte, wie zu mir selbst: „Wenn es sich so gut anfühlt, kannst du mich ruhig öfters mal als Engel einspannen.“