Freitag, 30. Oktober 2009

Ohne Worte...mal wieder eine Mail von meinem Franzosen

A man went to sell his dog. A buyer asked him, “Is this dog faithful?”
The man replied, “Yes,I have sold him 3 times but he returns to me.

Herbst ist schööönnnn!!!???

Jetzt haben sich die Schönhauser Allee Linden aber kräftig ins Zeug gelegt und binnen weniger Tage ihr grünes Kleid mit einem gelben vertauscht...ich mag es, wenn die Blätter beim Gehen unter den Füßen rascheln...und Glühwein trinken und warme Schaals umbinden und Suppe essen...hm, mehr fällt mir nicht ein um mir den Herbst schön zu reden...eigentlich graut es mir nämlich davor...und nicht nur mir graut es, auch dem Himmel...jeden Morgen wenn ich die Augen aufmache...er lässt der Sonne überhaupt keinen Platz mehr, der olle! Vielleicht habt ihr ja noch ein paar "ich rede mir den Herbs schön Tips" ich wäre euch sehr verbunden!!!

Dienstag, 27. Oktober 2009

Fahren mit der deutschen Eisenbahn...

Zurück in Berlin...ihr glaubt gar nicht wie angenehm Zugfahren heutzutage ist...wenn ich mich da an die rüttelnden, klöternden, schnaubenden Fahrten von vor 10 Jahren erinnere, bei denen ich mit einem Wochenendticket quer durch Deutschland gefahren bin und garantiert nach 5-6 Stunden Fahrt und ebensovielen Umstiegen, pochende Kopfschmerzen hatte...nicht selten auf dem Boden kauernd, inmitten einer riesnegroßen Qualmwolke, dann ist das heute wie in einem Wellnesshotel...leise, schnell, direkt...man gleitet nur so dahin, es kommt soger ein Kellner durch die Reihen und bietet Kaffee an...schwupp waren 5 Stunden um und ich war wieder in der Großstadt...angeschwemmt, wie ein Stück Holz, dass nach seinem Ritt auf den Wellen, den Strand erreicht...schon haben mich der Lärm und die Lichter der Stadt wieder eingeholt und ich hatte Glück gerade noch die letzte U-2 in Richtung Pankow zu erwischen...mein neues Bananenpflänzchen war mir ein treuer Reisebegleiter und verschaffte meinem Zugabteil fast ein wenig heimelige Wohnzimmeratmosphäre...die Juli Zeh Lektüre war hingegen eher verstörend aber schöööön verstörend!

Montag, 26. Oktober 2009

Bunt sind schon die Wälder

...ein Spaziergang durch Dörfer und Wälder...es herrscht die Ruhe...fast möchte ich den vereinzelten Autos, die uns von der Straße scheuchen sagen, dass es verboten ist hier mit seinen stinkenden Blechkarosserien die unberührte Landschaft zu belästigen...ich frage meine Cousine, ob sie manchmal allein im Wald Angst hat "nein"..."das ist gut, dann baust du dir nicht selbst ein Gefängnis"....hier ist es so, dass man tatsächlich jeden grüßt, der einem begegnet...auch die Kühe...zum ersten mal in meinem Leben habe ich Kühe gestreichelt (auch wenn diese nicht besonders erpicht darauf zu sein schienen) und festgestellt, dass ihre Nasen, im Gegensatz zu Pferden, ganz hart sind...hart und kühl, dafür ist ihr schnaufender Atem ganz warm, sodass sie kleine Rauchwölkchen ausstoßen...an einer Bushaltestelle drängelt sich die Hecke ungeduldig gegen die Glasscheibe...als ich einen herrannahenden Bus höre, drängt sich mir sofort der Gedanke auf, einseigen zu können, um die Strecke abzukürzen...was für ein dummer Gedanke, wenn man des Gehens wegen geht...das praktisch denkende Stadtkind kommt da zum Vorschein...alles muss möglichst schnell und bequem sein, damit man so viel wie möglich mitnehmen kann...genau wie die lästige Angewohnheit schon mit dem letzten Bissen im Mund vom Tisch aufzuspringen und eine neue Tätigkeit aufzunehmen, anstatt in Ruhe zu Ende zu essen...dabei sind gerade dieses langsame Tempo des Gehens und die unbeweglichen Reizeinflüssse so wohltuend für die Seele...ein weiter Blick über Felder und Dörfer tut sich uns auf...Schön in Reih und Glied stehen die Häusche da unten, allerdings mit einem Dorf-Luxus-Lückchen, nicht dicht aneinendergequetscht wie in der Stadt...an jeder Haustür hängt ein libevoll selbst gebasteltes "Herzlich Willkommen-Schild"...bunte Bäume, hier ist der Herbst nicht so bequem wie in der Schönhauser Allee, die Landleute würden dies auch unter keinen Umständen akzeptieren...sie wissen genau, wann welcher Baum welche Farbe anzunehmen und welche Frucht zu tragen hat...wir gehen an einem gelb und weiß blühenden Rapsfeld vorbei...wie hübsch, dass es selbst zu dieser Zeit noch Blüten gibt...auf einer Wiese neben einem Haus steht ein Trampolin, wir finden kein Verbotsschild, deshalb ziehen wir unsere Schuhe aus und tuen ein paar freudige Sprünge, bevor ein Mann aus dem Haus kommt und fragt, ob man das Schild nicht mehr lesen könne.."äh, nein, kann man nicht"...das Trampolin ist natürlich Privat und nur für Kinder, weil wir ihn so schuldbewusst und gewinnend zulächeln und trotzdem weiterhüpfen gewährt er uns 5 Minuten kindliches Vergnügen...kaum Zuhause angekommen verführt mich das kleine Powerknöpfchen des Computers und beamt mich binnen weniger Sekunden wieder in eine andere Welt...

Im Wald

Hach, so ein Ausflug aufs Land kann ja schon auch ganz nett sein…Zugfahren ist toll, ich habe ein süßes rosa Dachboden-Gästezimmer in dem man nichts hört, ausser dem Ticken der Uhr, aus dem Fenster sieht man den Wald. Heute morgen im Gottesdienst wurde der Lobpreis nur von einem schlechten Keyboard-Spieler begleitet und die Menschen haben trotzdem aus ganzem Herzen mitgesungen und heute nachmittag habe ich einen netten Ausflug ins Solebad mit Tante und Cousinchen unternommen.
Jetzt weiß ich auch wieder, was ich an Schwimmbadbesuchen so schätze.
Als ich mit meinem Cousinchen im Stille und Entspannungsbereich in der Dampfgrotte saß und gelesen habe, kam irgendwann so ein Typ/Neurd Marke „ich geh heute mal ins Schwimmbad, paar Mädels abchecken“ und hat versucht ein Gespräch anzuleiern „seid ihr auch zum ersten mal hier....ist ja wie in einer Sauna, oder...?“ Als wir ihm deutlich zu verstehen gegeben haben, dass wir in Ruhe lesen wollen, ist er abgezoegen und meinte, er könne uns ja später zu einem Drink einladen „nein Danke!“ ....später schlavenzelte er dann trotzdem wieder um uns rum (es waren einfach keine anderen Opfer im Schwimmbad aufzutreiben...überall aneinanderklebende Pärchen, die sich ununterbrochen öffentlich ablecken mussten, ein paar Omas und Familien, das wars) und meinte „Tut mir ja leid, dass ich vorhin da so mit euch geflirtet habe, aber ich hatte damit in Schwimmbädern auch schon manchmal Erfolge...“ ACH SO!

Freitag, 23. Oktober 2009

Ein Ausflug nach Schweden

Heute habe ich einen Ausflug nach Schweden unternommen.
Da ich morgens keine Zeit mit Frühstücken verplempern wollte, habe ich das in Schweden dann nachgeholt. Zu meinem Hot Dog wurde mir ein kostenloses Softgetränk aufgedrängt, obwohl ich gar keinen Durst hatte (welcher Deutsche kann schon wiederstehen, wenn es wo was umsonst gibt...)
In Schweden gibt es jetzt hochtechnisierte Schießfächer, mit Pinnummer. Weil ich davon so begeistert war, habe ich gleich mal mein komplettes Zeug eingeschlossen, um dann, als ich die Rolltreppe nach oben passiert hatte, festzustellen, dass es vielleicht nicht unratsam wäre, mein Portemonai mitzuführen, da ich ja in der Absicht Geld dazulassen, nach Schweden gefahren war. In Schweden ist das nun aber so, das man, einmal oben, nicht mehr so schnell wieder rausgelassen wird...man wird erst einmal komplett durchs Land gebeten und von allen Seiten mit lauter bunten Angeboten zum Kauf bombardiert, bevor man das Land verlassen darf...denjenigen, der sich davon unberührt, ohne auch nur einen Euro dazulassen, zum Ausgang stielt, möchte ich erst noch kennen lernen. (Ich bin im Walking Tempo durch die Gänge und habe trotzdem knapp 15 Minuten gebraucht...man sollte mal eine Wettbewerb machen...wer schafft es in 1 Stunde öfters vom Eingang bis zum Ausgang???)
Schließlich habe ich...wie immer in Schweden...wieder mehr in meinem gelben Säckchen gehabt, als ich vorhatte...wenn man aber auch so praktische, mit Spühlmittel füllbare Abwaschschwämme hinterher geworfen bekommt und sich an die kläglichen 1,5 übriggebliebenen Weingläser erinnert, die noch unversehrt Zuhause im Schrank stehen, dann merkt man gar nicht, wie sich das Säckchen füllt und einen der Betrag, der an der Kasse gesagt wird, mit den Ohren schlackern lässt...ich kann mich ja gar nicht erinnern auch einen Kleiderschrank eingepackt zu haben...
Wie immer stehe ich an der Kasse, an der sich die Schlange am langsamsten vorwärts bewegt, obwohl ich davon überzeugt war, dass ich diesmal die strategisch wertvollste Wahl getroffen habe...
Auf dem Rückweg in der S-Bahn luxt ein junges Mädchen den aussteigenden Fahrgästen einen Fahrschein ab und springt noch im letzten Moment in die Bahn...sie hat gut daran getan, denn 5 Minuten später ertönt eine durchdringende Stimme "Guten Tag, die Fahrscheine bitte"...alle beginnen sofort ihre momentane Tätigkeit zu unterbrechen, um angestrengt nach ihrem Fahrschein zu suchen...verstohlene Blicke wandern zu den Mitfahrern "der verlotterte Typ mit der Alkoholfahne, der da drüben vor sich hindöst, hat sicher keinen Fahrschen...geschieht ihm nur Recht" "..."- nur das junge Mädchen beginnt vorsichtig die Leute hinter sich vor dem Kontrolleur zu warnen. Einer fragt, was das solle, da hört man sie ungehalten durch die Bahn rufen "na vielleicht gibt es ja jemanden, nicht so wie du, der keinen Fahrschein hat, der kann dann vielleicht noch schnell rausspringen"...ich bewundere ihr Engagement...der Kontrolleur steht mittlerweile schon mit einem Schwarzfahrer auf dem Bahnsteig und nimmt dessen Daten auf...
Ich freue mich darüber, dass sich meine Tageskarte endlich einmal gelohnt hat, denn jetzt wurde ich sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rückfahrt kontrolliert.

FREI

Nach 1,5 Jahren Gitterstäben bin ich nun endlich in die Freiheit entlassen worden...es ist ein sooo gutes Gefühl beim Schlafen nicht dauernd kalte Eisengitterstäbe zu berühren...ich besitze das erste große Bett meines Lebens und frage mich, warum ich nicht schon mal eher auf die grandiose Idee gekommen bin, mir eins zu besorgen (danke Franz und Poldi!)...zum Ausgleich für all die versäumten Jahre, schlafe ich nurnoch mit weit ausgesteckten Armen...ich nehme die kompletten 160cm für mich ein und es ist wunderbar.
Ausserdem habe ich das Onlineshoppen für mich entdeckt...man muss nicht mehr in blöde Läden rennen, mit künstlicher Beleuchtung und doof rumlaufen um dann die passenden Sachen doch nicht zu finden...in langen Schlangen an der Kasse warten...man merkt gar nicht wie man sein Geld loswird, weil man weder Scheine über die Kasse reichen muss, noch seine Karte einlesen lässt...ein Mausklick und schon ist man um den Betrag erleichtert...grandios...sowohl meine übergroße Daunendecke, als auch die passende Bettwäsche dafür werden in den nächsten Tagen ganz allein zu mir nach Hause flattern...auch brauche ich nicht mehr in die Bücherei, weil die Bücher selbstständig ihren Weg zu mir nach Hause finden...onlineshoppen ist super...solange man ein gedecktes Konto hat :-)

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Schönhauser Allee

Zum dritten mal an diesem Tag gehe ich die Schönhauser Alle rauf und wieder runter...mit dem einzigen Unterschied, dass ich diesmal anwesend bin.
Ich frage die Bäume, ob sie noch nicht mitbekommen hätten, dass jetzt Herbst sei..ob sie vielleicht den Kälteeinbruch verschlafen hätten...sie antworten mir, dass sie dieses Jahr einfach nicht die Zeit gefunden haben, ihre Blätter einzufärben...es sei ja auch viel unkomplizierter, sie einfach so grün wie sie sind abzuwerfen...wozu den ganzen Umstand mit dem Farbenspiel? Ich schimpfe sie müßig und warne sie, sich an die Spielregeln zu halten, sonst wird sie der erste Schnee dabei ertappen, wie sie sich immernoch in sattem grünen Kleid der Sonne entgegenrecken...und die Menschen der Schönhauser Alle werden sich um den Herbst betrogen fühlen.
Das Hundexkrement, an dem ich heute Morgen noch schlaftaumelnd im letzten Moment vorbeigehüpft bin ist nun schon trocken und festgetreten...2 Asiaten wuchten eine riesige Bambuspflanze in einen Hauseingang...der wird es da draußen wohl auch langsam zu kalt.
Bei einem Gebäude wurde nun endlich das Baugerüst entfernt und man sieht es in einem wunderschönen, neuen, weiß bestuckten Kleid erstrahlen.

Am Tag mag ich es nicht, die Schönhauser Alle entlang zu laufen...zu viele Menschen, zu viel Lärm...man muss ständig aufpassen niemanden anzurämpeln oder unter ein Fahrrad zu kommen...nachts ist das ganz anders...den anderen einsamen Gestalten, die die Straße entlagschlendern fühlt man sich irgendwie nah...fast verwand...beinahe möchte man sie grüßen, wie man sich in einem Dorf grüßt, wenn man sich begegnet...dann gibt es noch die Gruppen junger Menschen die an jedem beliebigen Wochentag partyhungrig, mit Bierflaschen in der Hand durch die Straße ziehen, sie sprechen: Schwedisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Holländisch...und manchmal auch Deutsch...man hört Absätze auf dem Asphalt klackern, Mädchen kichern und Jungs den anderen ihre neusten Songs auf dem Handy vorspielen...und dann sind da die Päärchen, die händchenhaltend aus einer Pizzaria kommen oder sich darüber unterhalten, welchen Film sie ind er Videothek leihen wollen.

Ein junggebliebener Professor mit langem Haar und Bart in Cordhosen und Chucks verschwindet in einem Hauseingang, hinein in sein Leben...ein Hippiepapa wartet mit seinem Kind und einem Haufen Wanderrucksäcken und Taschen an der Straßenecke. Vor meinem Haus sitzen 2 junge Männer auf der Bank, rauchend und einen Schawarma essend.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Festival of lights

hier klicken

wenn ihr hier klickt, seht ihr ein paar nette Bilder vom Festival of lights, was gerade in Berlin ist. Das zweite Bild zeigt den Gendarmmarkt mit dem Konzerthaus, wo das Cellokonzert war.

Montag, 19. Oktober 2009

In Berlin ist alles möglich.

Gerade stehe ich um kurz vor Zwei in meinem Innenhof und schaue zu den Sternen hoch....da dringen 2 Geräusche von unterschiedlichen Fenstern an mein Ohr. Ein inbrünstiges Schnarchen und ein ebenso inbrünstiges Gitarre spielen, begleitet von fröhlichem Pfeifen.
Der Musikus ist in das Zimmer direkt über mir gezogen, sodass ich nun manchmal an seinem leidenschaftlichen Geklimper teilhaben kann...ein Wunder eigentlich, dass sich das so unbeschwert und fröhlich anhört, denn er ist zu einem bunten Vogel in die Wohnung gezogen, bei dem ich es keine 2 Tage aushalten würde...aber so ist Berlin. Jeder findet ein Plätzchen, an dem es ihm gefällt.
Ein nettes Plätzchen hab ich heute kennen gelernt. Das Alhamra in der Nähe des Helmholzplatzes...nettes Ambiente, Shisha rauchen und Livemusik im Keller, leckerer Wein...so mancher graue Herbstabend könnte im Alhamra ein bischen weniger trüb ausfallen.
Der Kollege da oben klampft immernoch was das Zeug hält...zum Glück schlafe ich eh seit Monaten mit Ohropax.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Ein Abend im Konzerthaus

Der Gendarmmarkt erstreckt sich wie eine Märchenlandschaft, wie eine Filkulisse, die man vergessen hat nach den Dreharbeiten wieder abzubauen, vor meinen Augen. Wunderschöne hochgewachsene, weiße Türme in deren Mitte das Konzerthaus tront, dem ich heute Abend einen Besuch abstatten werde.
Ich mische mich unter das gut gekleidete Volk im reiferen Lebensalter. Für sie ist es ein ganz normales dienstags abends Amüsemant, für mich ein Ausflug in eine unbekannte Welt. Ein Junge, der sich mit Papas Schlips und Kragen als feiner Herr verkleidet hat und den ich fast fragen möchte, ob er sich nicht langsam auf den Weg zu seinem Bettchen begeben wolle, weist mir in hochgestochener Sprache den Weg zu meinem Sitzplatz. Loge 4, 2. Stock, rechts. Das innere des Konzerthauses hält was seine Fassade verspicht...fein gearbeitete Gemälde, goldene Schnörkel und riesige schwere Kronleuchter erhellen den Saal. Beim Hinsetzten frage ich mich noch, wozu Menschen ihre Jacken an der Garderobe abgeben, als mir klar wird, dass das ihre einzige Chance ist, ihre sorgfältig ausgewählte Abendgarderobe in ganzer Schönheit zu präsentieren (wozu sonst, die langen Minuten vor dem Spiegel, der farblich zum Oberteil abgestimmte Lidschatten, wenn man ihn nicht auch zur Schau stellen kann.)
Ich mache es mir auf Platz 7 bequem und schon ertönt das zweite Klingeln. Kurz darauf betritt das Cellogenie (Daniel Müller-Schott), was uns heute Abend unterhalten wird und was von ca. 300 Augenpaaren sowie einem Pianisten auf seinen Platz begleitet wird. Als er zu spielen beginnt herrscht andächtige Stille. Nach dem ersten Stück wird eine kleine Pause eingelegt, die aber nicht etwa zum Klatschen bestimmt ist, sondern ausschließlich zum Räuspern und Husten. Einer macht es vor und schon fällt 50 anderen ein, dass sie sich ja auch ganz dringend mal räuspern müssten. Dieses Spiel wiederholt sich ein paar mal, bis endlich der Satz beendet ist und das Publikum die musikalische Leistung mit einem Applaus belohnen darf, bevor sich das Scenarium von neuem wiederholt. Stille, Räuspern, Stille, Husten, Stille, Klatschen und zwischendurch Musik...dann die große Pause...kaum ein Stuhl bleibt bestetz, denn nun ist die Zeit gekommen, sich an eine der zahlreichen Schlangen anzustellen. Welche das ist, spielt dabei nur eine nebensächliche Rolle. Die einen entscheiden sich für die Toilettenschlange, andere reihen sich geduldig an der Sekttheke ein. Ohne Schlange, kein Pausengefühl und somit ist es egal, dass das erste Klingeln schon das nahe Pausenende eingeläutet hat und noch immer 2 Durstige vor einem in der Schlange stehen. In Windeseile wird der Sekt hinuntergekippt, sodass man gerade so beim zweiten Klingeln den Saal erreicht und es bis zum Dritten auf seinen Platz geschafft hat. Das Pausentiming ist perfekt und man widmet sich zufrieden dem dritten Satz des Konzertes. Stille, Warten auf die erste Pause zum Räuspern....
Ich stelle bewundernd fest, dass es noch Menschen gibt, die sich mit Höherem als flimmernden Kisten oder atembetäubender Musik, eingehüllt in Rauchwolken, die Abende vertreiben. Diese Musik ist so leichtfüssig, so unaufdringlich, dass sie einen zur Ruhe führt und die Ruhe führt einen zum Denken und das Denken ist nicht immer meine liebste Abendschäftigung...anscheined gibt es aber noch Menschen, die nicht davor flüchten...obwohl sich ein paar Häupter gesenkt haben und den wohltuenden Klängen nur noch aus der Ferne, in einem Traum lauschen...

Freitag, 16. Oktober 2009

Schnuffi lebt!

Warum ich in den letzten Tagen nichts geschrieben habe? Ich konnte nicht...aber...

...voll Freunde darf ich euch berichten, dass mein lieber Computer zu neuem Leben erwacht ist...er war schwer krank (hatte einen bösen Virus), musste eingeschläfert werden und dann hat Dr. Poldi ihm neues Leben eingehaucht (ja bei Computern ist das sogar Menschen möglich!)...wofür ich ihm ewig dankbar sein werde!!! :-)

Nun kann ich euch von ein paar wertvollen Tagen ohne Internet berichten. Mal ehrlich, wieviel sinlose Zeit verbringt man vor dem Bildschirm???...klickt ständig auf "aktualisieren" weil einem ja in den letzten 5 Min vielleicht jemand geschrieben haben könnte oder ein neues Foto auf facebook aufgetaucht ist...oder die Wetterlage sich plötzlich drastisch geändert hat...oder man sich einfach nicht anstrengen muss, sich eine sinvollere Beschäftigung zu suchen...
Mein "Schnuffi" (ja ich habe eine sehr innige Beziehung zu meinem Computer) blieb die letzten Tage ganz aus und so musste ich auf einmal meinen Tag anderes gestalten (nicht morgens als erstes Mails checken)...ich habe meine grauen Zellen bemüht und viele nette Sachen gemacht, die ich für kreativer halte, als 5 mal am Tag Mails zu checken und auf facebook rumzuhängen. Z.B. habe ich unsere Küche neu gestaltet und geschrubbt, viel gelesen, mit Ricky gefrühstückt und ...

Jetzt habe ich mir vorgenommen, Schnuffi nurnoch 1-2 mal am Tag aus dem Schlaf zu wecken, vielleicht wird seine Lebensdauer dadurch auch ein wenig verlängert, denn für einen Computer ist Schnuffi schon ein alter Opa!

Freitag, 9. Oktober 2009

Die Arbeitsagentur, mein Freund und Helfer!

Die Agentur für Arbeit ist doof,
ich bin dagegen,
ich werde mich als "Ökonomisierer der Arbeitsagentur" bewerben
ich protestiere,
sinlose Vorgänge um die Jobs von Arbeitsvermittlern zu sichern,
Bögen, die man nochmal sinlos ausfüllen muss, weil:

DIE AGENTUR FÜR ARBEIT DIE DATEN GELÖSCHT HAT, UM SPEICHERKAPAZITÄT ZU SPAREN!!!!!

Ich werde ja gar nicht arbeitslos!!!! Dennoch muss ich mich arbeitssuchend melden, weil mein Vertrag im Dezember ausläuft und im Januar wieder neu beginnt. Deshalb muss ich denen jetzt Bewerbungsunterlagen und mein komplettes Profil schicken (was ich letztes Jahr schon mal getan habe!), damit sich ein netter Arbeitsvermittler damit befassen kann, nur um den Kram im Januar wieder zu LÖSCHEN und unnötig Porto aus dem Fenster zu schmeissen, um mir meine Bewerbungsunterlagen zurück zu senden!!!

"Ahhhhhhhhhhhhhhhhhh" ich rege mich auf und ich möchte allen Menschen, die sich mit dieser Aparatur auseinander setzen müssen, mein herzliches Beileid aussprechen.

Vielleicht sollten wir eine Demo organisieren, oder unsere Angie mit Beschwerdebriefen bombadieren!!!!!

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Eine ungewöhnliche Lesung

Ich muss schon sagen, auf meine mamita ist Verlass...kaum ist sie aus dem Urlaub wieder da, habe ich auch schon 10 neue Kommentare in meinem Briefkasten (fast so schön wie echte Postkarten)!

Seit Montag bin ich stolze Besitzerin eines von der Autorin handsignierten Buches. Letztes Jahr in Malaysia fiel mir ein Reisebericht von Juli Zeh in die Hand, indem sie ihre Erlebnisse im Nachkriegsbosnien beschreibt...selten hat mich ein Buch so glücklich gemacht wie dieses... die Sprache ist wundervoll poetisch. Es heißt "Die Stille ist ein Geräusch"...es war nicht einfach, es nach dem Lesen auf den Pilliphienen gegen ein neues Buch zu tauschen...aber so macht man das als Rucksackturist.

Auf jeden Fall habe ich mir blind eine Karte gekauft, als ich sah, dass Juli hier in Berlin eine Lesung hält...und es hat sich gelohnt...die Veranstaltung war ausverkauft und so konnte ich zusammen mit 300 anderen Gästen im Babylon eine beeindruckende Mischung aus Lesung und Konzert (von Slut)...aus Theaterinszinierung, Visuals und Klang erleben...eine Zukunftsparodie, eine verstörende Geschichte von 2 Geschwistern, viel Witz und Ironie, viel Tiefgrand und Gesellschaftskritik...wenn ihr das Buch mal in die Finger kriegt, oder gar die Möglichkeit habt, die Lesung zu besuchen, tut es. "Corpus delicti" von Juli Zeh!!!

Hier einige Ausschnitte: corpus delicti

Dienstag, 6. Oktober 2009

Philosophie von meinem französischen Freund

Mein Französischer Witzeversorger driftet jetzt in eine philosphische Richtung ab. Dies ist die Mail die er mir heute geschickt hat:

Life is what happens to you while you’re working for your future...
Remember your yesterdays, dream your tomorrows and live your todays.

Montag, 5. Oktober 2009

I love birds!!!





Bilder













Osteseeurlaub

"heute, Wetten Das?, Mr. Bean, Unser Charly, Wunder Wattenmeer, Wer wird Millionär?, Die Riesen in Berlin, Die nackte Kanona, Austin Powers, Star Wars, Hannah Montana, Schau dich schlau,...." ist ein kleiner Ausschnitt der Dinge, die ich am Wochenende in der Glotze, an der Ostsee gesehen habe...großartig, jetzt habe ich für das nächste halbe Jahr wieder ausgesorgt und weiß Bescheid wie schlimm es um unsere Welt bestellt ist, ich kenne die aktuellen Teenystars, Menisteranwärter, Skanale,...und ihr glaubt mir nach dieser Liste sicher nicht, dass das Wetter trotz grauenvoller Prophezeihungen die meiste Zeit gut war...wir viel draußen waren, Fischbrötchen essen, Möven füttern, baden, sonnen, Muscheln sammeln, in Polen am Strand spazieren gehen, Engel im Sand spielen, Heuschrecken erforschen, Kellnern mit ungenießbarer Eiscreme die Warheit sagen,...und vieles mehr. Es war ein gelungener Kurzurlaub auf Usedom (in Ückeritz...und da gibt es sogar 2 Supermärkte...gut dass wir all unser Essen aus Berlin mitgeschleppt haben)...Beweisfotos werden folgen...

Freitag, 2. Oktober 2009

müde

Ich bin totmüde...jetzt hat mein Wecker schon 2 mal am Stück um 8:15h geklingelt und morgen ist das Dritte mal...weil klein Anna und klein Ricky ja unbedingt ans Meer fahren müssen...früh im Morgengrauen und im Winter...graue Suppe mit Regen anschauen...nein das wird sicher toll...
Heut hab ich ne Freundin gefragt, was man denn so an der Ostsee macht (ich war da noch nie)...sie meinte Fernsehn gucken...oh ja toll, endlich mal fernsehn :-)...die Alternative war FKK...auch nicht schlecht...aber baden gehen muss sein...auch bei 3 Grad unter 0!

Übrigens bin ich jetzt eine reiche und berühmte Schriftstellerin...meine Filmrezession liegt mir schwarz auf weiß vor und ich bekomme sogar ein Honorar für die 3 Zeilen, womit ich gar nicht gerechnet hätte...also Kinder stürmt alle in die christlichen Bücherläden und kauft euch die neue dran...

Wenn ich also die nächsten 3 Tage nichts von mir hören lasse, dann liegt das nicht daran, dass ich bei einem Terroranschlag ums Leben gekommen bin, sondern dass ich wahrscheinlich ohne irgentwelchen Empfang auf Usedom rumhänge und fernsehe...