Sonntag, 24. Mai 2009

Gunnar und der Plötzensee



Berlin hat soooo viele Seen und ich habe mir vorgenommen sie diesen Sommer einen nach dem anderen zu erobern.
Heute lief mir zufällig der Plötzensee über den Weg...bzw. ich ihm, denn Seen sind ja keine Flüsse und stehen für gewöhnlich still. Mit meinen spanischen Freunden kam ich von einem Cellokonzert im Wedding...und dann, direkt an der Seestraße (wie sollte es anders sein) tat sich uns der Plötzensee auf...umrandet von viel Grün. Nachdem wir ihn einmal umfahren hatten (vielleicht 500m lang und 50m breit) wussten wir, dass es dort einen wunderbaren Sandstrand gibt, der leider nur gegen Bar (4€) zu betreten ist.
Schon vom anderen Ufer wurden wir aber durch, für die Spanierohren vielversprechende Klänge (meine Ohren hingegen beschleunigten das Tempo ihrer Schmalzproduktion)von einem Bootsverleih mit Bar angezogen. Gunnar und Berta, die schon seid 30 Jahren diese Bar führen, wunderten sich zwar ein wenig über die jungen Besucher, aber verkauften uns dennoch bereitwillig ein Bier. So begab es sich also, dass meine Spanischen Freunde und ich uns mit Gunnar und seinen Schipperfreunden auf dem Bootssteg wiederfanden. Die Spanier wiegten sich zufrieden zu den Klängen von "rote Lippen soll man Küssen" und "Liebeskummer lohnt sch nicht my darling" und ich versuchte dies als en Stück deutsche Kultur zu betrachten, die mir bis jetzt noch gefehlt hat...in Gunnars Blick konnte man fast so etwas wie das Aufblitzen eines Hoffnungsschimmers sehen, dass es doch noch junge Menschen gibt, die deutsche Volksmusk in ihren Herzen tragen...

Also, wenn auch ihr Gunnas Hoffnung mehren wollt, könnt ihr euch schon für 7€ zu den Klängen von "die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe" in einem Ruderboot auf dem See wiegen...oder viellecht doch lieber auf der anderen Seite am Strand liegen und vergessen, dass ihr in einer Großstadt wohnt. Klasse, der Plötzensee.

Viel Spaß!

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