Samstag, 13. Juni 2009

Dem deutschen Volke




Da Ricky die Stadt ja noch ein wenig kennenlernen und sich mit ihr anfreunden will, bevor sie herzieht habe ich die Gelegenheit gleich mal genutzt und bin mit ihr zum Reichstag...eigentlich kenne ich Berlin ja auch noch gar nicht...meine Liebe ist quasi blind... Nach einem verregneten Tag und einem netten Kaffeetrinken mit süddeutschen Freunden, kamen wir also am Reichstag an und reihten uns in die ewig bestehende, omnipresente Schlange ein ...(Ricky wollte ja nicht glauben, dass man ne Stunde anstehen muss, deshalb wollte sie auch kein Kartenspiel zum Zeitvertreib mitnehmen...und dann hatte sie halt den Salat und musste sich 1 Stunde lang unqualifizierte, neunmalkluge Kommentare der Menschen hinter uns anhören...wir haben es gerade so noch geschafft, nicht nach hinten auszutreten, wie ein entnervtes Pony). Als wir endlich an der Reihe waren, durften wir erstmal einchecken, wie am Flughafen...Ricky hat natürlich gepiept und musste dann ihre Pumpgun an der Rezeption abgeben ("dürfen sie nachher wieder mitnehmen"...die wollten nicht glauben, dass es nur ein Handy ist)..."komisch" fand Ricky, "wieso wollen die denn hier keine Menschen mit Waffen, das ist doch Diskrimminierung". Dann sind wir hoch in die Kuppel um dann enttäuscht festzustellen, dass da gar keine Angela stand, um uns mit einem Begrüßungssekt zu empfangen...Ricky sprach diese Enttäschung laut aus und wurde gleich von einem netten Aufseher darüber aufgeklärt, dass unsere liebe Bundeskanzlerin heute Morgen die Stadt verlassen hat..."na super, sowas muss man einem doch sagen, wenn man in der Schlange steht...wozu haben wir denn jetzt so lange gewartet?"...Na ja, dann wurde es eigentlich auch ohne Angie noch ein nettes Erlebnis...wir haben die Stadt von oben gesehen, festgestellt, dass in der Glaskuppel ein Loch ist (bei Regen ists also ungemütlich)...haben ein sehr nette Klofrau kennen gelernt, die uns dafür gelobt hat, dass wir rausgefunden haben, dass die Platten im Kloflur alle unterschiedlich klingen, wenn man dagegen klopft...haben mit der kleinen Frida geflirtet (schade, dass wir die nicht schon früher kennen gelernt haben...dann hätten wir sie uns mal kurz ausgeliehen...Menschen mit kleinen Kindern müssen nämlich nicht anstehen)...kein Eis gegessen (den es gab keins und es war ausserdem kalt)...Fotos gemacht, weil das verboten war, um dann als 2te große Enttäuschung festzustellen, dass man uns nicht in Handschellen abführt und in den Grün-Weißen (ja in Berlin gibts die noch) Bus steckt ...also haben wir ganz allein das Gebäude wieder verlassen mit Rickys Pumogun-Handy, durch die Glasschiebetür, die nur alle 5 Min. mal aufgeht...

5 Kommentare:

  1. Ja,Vorsicht Leute mit Berlin, abgebildete Schlangenlänge ist symptomatisch in dieser Stadt! Ik weeß och nich, ob die Ossis sich davon
    in der Neuzeit wirklich trennen wollen??
    Und ob die Wessis das nich och mal schick finden und als neue Mode einführn wolln!?
    Jedenfalls ham wa neulich ma vasucht inn Zoo, war der gleeche Schlammassel, nur dasses 3 so`ne
    Umzüge gab zum Hintenanstelln!
    Abba een Vorteil hat det janze doch, da leernste neue und alte Jenossen kennen, vieleicht ja een fürs Leben!?

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  2. Ja, aber weeste, dann stehste dir da schon die Beene krumm...und am Ende kommt nicht mal ne lumpige Banane bei rum...ik wees nich ob dit det Wahre is...

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  3. Versuch Annas Schreiblücke zu füllen!
    Hintergrundmusik "Nuschel Rock Records Nr.2"

    Schauplatz: Vorstadtsiedlung, roter Ton,kleinbürgerlich aneinandergereiht,
    vorn die Straße mit kleiner Baumreihe,
    will mal Allee werden wenn sie groß ist.
    Vereinzelt Autos, zur Arbeit eilend oder zurück. Der Bus, ab und zu bringt er geschäftige Hausfrauen in die Stadt Besorgungen zu machen, den Alltag abzurunden.
    Hinten Gärtchen, possierlich aneinandergereiht, verleihen den Eindruck,- Schrebergartenkolonie?
    Heute, Sommer, Himmel sieht nach November aus, grau, schwer, müde, aber die Vögel glaubens nicht.
    Fenster stehen offen, dort, hier.
    Der Kuckuck, nach Jahren wieder da, kleines, zartes Glücksgefühl! Tauben gurren um die Wette,
    fressen alles, alles was nicht niet- und nagelfest ist, auch die unreifen Beeren im Garten. Hinterlassen riesige lila, schwarze Haufen, unbekümmert. Elstern, morgens früh, lautes Schackern, jagen und suchen sich. Schrille, doch melodische Pfiffe, weit über Dächer, schöne, knallrot beschnäbelte
    Austernfischer nehmen langsam Land ein, ernähren sich von Regenwürmchen statt im Watt auf die Suche zu gehen.
    Dazwischen, unermüdlich, wie überall, kaum mehr wahrnehmbar, tschilpende Spatzen, füttern noch Junge, necken, suchen Krümel letzter Grillpartys in der Gartenidylle.
    Sommer? Ja, die Natur zeigt es an ihrer üppigen
    grünen Bekleidung. Gute Laune wartet auf Sonne,
    aber Hoffnung stirbt zuletzt!

    Moin Berlin, und was hast du zu bieten???

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  4. Ich bin etzückt Frau Lektorin und wollte ihnen sowieso schon längst wärmstens ans Herz legen, doch selbst einen Blog zu kreieren...das ist in 15 Min. gemacht und der Herr Sohnemann eilt sicher zur Hilfe, wenn es nicht gleich klappt!!! Man beginnt bewusster zu leben und wahrzunehmen...wenn man schreibt...das ist schön!!!!

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