Donnerstag, 8. Oktober 2009

Eine ungewöhnliche Lesung

Ich muss schon sagen, auf meine mamita ist Verlass...kaum ist sie aus dem Urlaub wieder da, habe ich auch schon 10 neue Kommentare in meinem Briefkasten (fast so schön wie echte Postkarten)!

Seit Montag bin ich stolze Besitzerin eines von der Autorin handsignierten Buches. Letztes Jahr in Malaysia fiel mir ein Reisebericht von Juli Zeh in die Hand, indem sie ihre Erlebnisse im Nachkriegsbosnien beschreibt...selten hat mich ein Buch so glücklich gemacht wie dieses... die Sprache ist wundervoll poetisch. Es heißt "Die Stille ist ein Geräusch"...es war nicht einfach, es nach dem Lesen auf den Pilliphienen gegen ein neues Buch zu tauschen...aber so macht man das als Rucksackturist.

Auf jeden Fall habe ich mir blind eine Karte gekauft, als ich sah, dass Juli hier in Berlin eine Lesung hält...und es hat sich gelohnt...die Veranstaltung war ausverkauft und so konnte ich zusammen mit 300 anderen Gästen im Babylon eine beeindruckende Mischung aus Lesung und Konzert (von Slut)...aus Theaterinszinierung, Visuals und Klang erleben...eine Zukunftsparodie, eine verstörende Geschichte von 2 Geschwistern, viel Witz und Ironie, viel Tiefgrand und Gesellschaftskritik...wenn ihr das Buch mal in die Finger kriegt, oder gar die Möglichkeit habt, die Lesung zu besuchen, tut es. "Corpus delicti" von Juli Zeh!!!

Hier einige Ausschnitte: corpus delicti

1 Kommentar:

  1. Oh sorry Anna , bin schon wieder arg im Rückstand beim Kommentieren! Es war einfach zu viel Arbeit, zu der ich mich oft bis Mitternacht hab hinreißen lassen.
    Super, dass du so viel interessante Dinge machst!
    Bin immer dankbar für GUTE Buchempfehlungen,
    so und Juli ist also eine?!
    War neulich auch auf ner Lesung: "Blutsbrüder" von Michael Jentsch, der aus seiner Kindheit in Liberia, von seinem Freund, der als Kindersoldat geholt wurde als dort die schweren "Unruhen"
    ausbrachen und die Deutschen längst in die Heimat geflohen, und den er dann wieder
    gesucht hat als junger Mann, berichtet.
    Wir kennen ihn als Jungen aus der ehem. Gemeinde.
    Das Buch ist sofort zum Bestseller geworden
    und das Überseemuseum war auch mit vielen hundert Menschen voll, womit keiner gerechnet hatte.
    Michael hat seinen Freund durch eine auf ihn angesetzte Kopfgeldprämie gefunden und aus Liberia zu den gemeinsamen Vorträgen mitgebracht.

    Vielleicht kennst du ihn noch aus der Schule, war ein großer, blonder Landes- Korbballprofi, ungefair Dein Alter schätze ich!

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